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Sicherheitskonzept für erlebnispädagogische Höhlentouren mit Jugendlichen
Überblick - 1. Die Gruppe - 2. Die TourleiterIn/BetreuerIn - 3. Die Höhle - 4. Höhlenschutz - 5. Material/Ausrüstung - 6. Zeitplanung -
7. Information Dritter - Tourwächter - 8. Bei Notfällen - 9. Literatur + Anhang
4. Höhlenschutz
Müll
Tropfsteine
Lebewesen
Sperrzeiten (Fledermaus- schutz)
Fotographieren
Der Höhlenschutz ist eine sehr wichtige Sache, da man sich in einer Höhle in einer sehr alten und über eine sehr lange Zeit entstandenen Umgebung bewegt. Entsprechend empfindlich ist auch die Biologie in einer Höhle.
- Keinen Müll wegwerfen
- nichts zurücklassen
- gegebenenfalls gefundenen Müll mitnehmen.
Je tiefer man in eine Höhle eindringt, desto weniger Mikroorganismen lassen sich finden. Die Zersetzung von Abfallstoffen geht daher extrem langsam.
Jeder zusätzliche Abfall stört das noch vorhanden Leben. 20
- Keine Tropfsteine anfassen
- Dreckfinger lassen den Glanz verblassen
- Tropfsteine auf denen Fett ist, wachsen nicht weiter
- Auf keinen Fall Tropfsteine abbrechen
- Respekt vor Zeit der Entstehung
- Sich an engen Passagen vorsichtig an Tropfsteinen vorbeibewegen
- Alle natürlichen Funde in der Höhle belassen
- Keine Namenszüge oder ähnliches auf den Höhlenwänden hinterlassen
- Keine Lebewesen stören (nicht berühren - Tiere, Insekten, Pflanzen)
- Fledermäuse nie direkt anleuchten evtl. schlafende Fledermäuse sind sehr
lichtempfindlich. Sie wachen erst zeitverzögert auf, so dass der Eindruck entsteht, als merken sie nichts. Das Aufwachen kostet sie jedoch sehr viel Energie und mindert daher ihre Überlebenschancen. Für eine Fledermaus im Winterschlaf kann dies leicht tödliche Folgen haben. 21
- Sich ruhig verhalten, die Tiere in der Höhle sind hier, weil sie Ruhe suchen
- Auf dem Weg zur Höhle keine Abkürzung nehmen (keine Wege abschneiden)
Saisonale Sperrzeiten sind einzuhalten, da Fledermäuse zwischen Oktober und Ende April ihren Winterschlaf abhalten. Alle nicht wasserführenden Höhlen der Schwäbischen Alb sind daher vom 1. Oktober bis 31. März gesperrt. Weitere Infos hierzu geben die jeweiligen Landesverbände (für Höhlen- und Karstforschung) oder der VdHK. 22
Man muss sehr nahe ans Objekt herantreten, da die Höhle fast jeden Blitz schluckt.
Fledermäuse jedoch leiden unter dem „Beschuss“ von Fotoblitzen und wachen auf. Im Winterschlaf könnte das für die Tiere den Tod bedeuten.
20 Vgl. L. Krause Lydia, 1996, S. 347
21 Vgl. L. Krause Lydia, 1996, S. 347
22 Vgl. Hans Binder, Höhlenführer Schwäbische Alb, Stuttgart, 19893, S. 16